Die Geschichte der FF-Roith


Die Geschichte unserer Feuerwehr beginnt im Jahre 1911 mit der Gründung des:

"Löschzug Nr. III der freiwilligen Feuerwehr Ebensee"

Zu dieser Zeit haben sich zielbewusste Männer zusammengefunden, um in der Ebenseer Ortschaft Roith einen Löschzug ins Leben zu rufen. Die konstitutionierende Sitzung fand am 3. Dezember 1911 im Gasthaus zur Linde statt. Bei der Gründung zählte die Wehr 32 Mann.
Die Ausrüstung bestand damals aus einer zum Großteil aus Holz bestehenden Handspritze der Firma Rosenbauer, einer Schlauchkarre, einer Schlauchhaspel, Hanfschläuchen, Wassereimern und Schanzwerkzeug. Die Handdruckpumpe kam im Sommer 1912 beim Hausbrand in Ebensee Nr. 26 erstmals zum Einsatz.
Mit dem Bau des Depots, welches 4 mal 6 m groß war, wurde im Jahre 1913 begonnen. In diesem Jahr wurde auch eine größere und leistungsfähigere Handdruckpumpe angeschafft.

Zeughaus 1913
Zeughaus 1913

Der Weltkrieg riss 1914 eine große Lücke in unsere Wehr, da die meisten Kameraden ins Feld einberufen wurden und leider von dort nicht mehr zurückkehrten.
In den Nachkriegsjahren 1919 bis 1926 erhielt der III. Löschzug auch nur die allernötigste Ausrüstung: eine größere Handdruckspritze. Auch die Aktivitäten beschränkten sich auf ein absolutes Mindestmaß. 1925 wurde eine Sanitätsabteilung gegründet, wofür eine Sanitätsräderbahre angeschafft wurde.
Im Jahre 1926 tauchte unter einer Anzahl von Kameraden der Gedanke zur Selbständigmachung zur freiwilligen Feuerwehr Roith auf. Dem stand der Widerstand der Ortsfeuerwehr und die Skepsis einiger älterer Kameraden entgegen. Jedoch dem Antrag wurden von Seiten der Gemeinde und der Landesregierung keinerlei Hindernisse in den Weg gelegt, was dazu führte, dass am 6. Dezember 1926 die Gründungsversammlung des neuen Vereins abgehalten werden konnte:

"Freiwillige Feuerwehr Roith"

Diese begann ihr offizielles Dasein am 1. Jänner des Jahres 1927. In diesem Jahr fand auch das Gründungswiesenfest statt.
Der Mannschaftsstand ist mittlerweile auf 75 Kameraden angewachsen. Im diesem Jahre wurden auch wieder zahlreiche Übungen abgehalten, und einiges an Material, wie Schläuche, Kappen, Blusen, Hosen, usw. angeschafft.
Das Jahr 1927 zeigte sich als ein sehr arbeitsreiches, als das Depot umgebaut werden musste. Durch den ständigen Anstieg von Material und Mannschaft wurde die alte Zeugstätte allmählich zu klein, sodass ein nördlicher Anbau den nötigen Platz, speziell für die neue Motorspritze der Type Folio 10 Größe II mit Breuer-Motor, schaffen sollte.

Zeughaus 1927
Zeughaus 1927

In den Jahren 1929 bis 1937 diente das Schaffen hauptsächlich der Errichtung neuer Wasserversorgungsanlagen. Durch das stetige Absinken der Traun war der Wasserstand in den Hausbrunnen für Feuerwehrzwecke nicht mehr entsprechend, und so wurde im Grünanger im Grundstück von Rudolf Steinkogler nächst dem "Ödbauerngütl" ein Feuerwehrbrunnen errichtet, welcher auch heute noch seinen Dienst versieht. Der Mitgliedsstand betrug in diesen Jahren an die hundert Mann.
Mit der Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich trat unsere Wehr in das traurigste Stadium ihres Bestehens ein. Durch die Einberufung ins Feld wurde die Mannschaft auf ca. zehn Mann dezimiert. Die Feuerwehr Roith wurde wieder der Feuerwehr Ebensee unterstellt, und mehr und mehr in eine polizeiliche Formation verwandelt. Aber unsere Kameraden taten ihre Pflicht, welche hauptsächlich in der Erfüllung des Luftschutzdienstes bestand.
Die Feuerwehr hatte während des Krieges viele Gerätschaften verloren, aber es ist ihr unter schwierigsten Umständen wieder gelungen, aus Wehrmachtsbeständen einen Rüstwagen der Type Phänomen Granit und eine Tragkraftspritze TS75 zu erwerben, ebenso unsere Sirene, welche auch heute noch getreu ihre Pflicht erfüllt.
Im Jahre 1948 wurde der Wehrmachtsrüstwagen ausgeschieden, an dessen Stelle trat ein Ford BB, der von der Firma Poppenreiter in Vöcklabruck aufgebaut wurde.

Ford BB
Ford BB

1957 wurde eine moderne Tragkraftspritze angekauft. Seither wurde der technische Stand immer wieder den Bedürfnissen angepasst und entsprechend modernisiert.
In den Siebzigern wurde der Ford BB durch einen Ford Transit ersetzt.

Ford Transit
Ford Transit

1982 erfolgte der Anschluss an die Funkalarmierung.
Im Jahre 1990 wurde der mittlerweile dritte Ford Transit ausgeschieden, und durch ein LFB - A2 der Type Steyr 10S18 ersetzt.
Das alte Depot entsprach nun immer weniger den Erfordernissen der heutigen Zeit, woraufhin das alte Zeughaus abgetragen wurde und an dessen Stelle 1997 unser heutiges Zeughaus eingeweiht werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Betriebsfeuerwehr der Salinen Austria AG aufgelöst, und deren KLF der Type VW291 LT35 an die FF-Roith übergeben.
Im Jahre 2001 wurde unsere Wehr durch den Ankauf eines gebrauchten TLF - A 4000 von der Freiw. Feuerwehr Köstendorf (Salzburg) aus eigenen Mitteln enorm aufgewertet.
Das Jahr 2002 war durch das Jahrhunderhochwasser im August geprägt. Fünf Einsatztage standen wir im eigenen Heimatort im Einsatz, und an zwei Tagen leisteten wir im Mühlviertel wertvolle Hilfe für die dortige Bevölkerung. (siehe Hochwasser 2002)
Zu Beginn des Jahres 2006 bescherten uns gewaltige Neuschnee-Mengen zahlreiche Einsätze. Viele Dächer von Wohnhäusern und Firmengebäuden mussten abgeschaufelt werden, da sie der großen Last nicht gewachsen waren. Im Sommer bescherte uns ein Waldbrand am Bromberg einen Großeinsatz, der uns zwei Wochen lang forderte.

Text: AW Peter Feichtinger


Fotorückblick 2001 - 2010