Alpinunglück im Offenseegebiet

Drohne bei nächtlicher Suche im Einsatz

Am Abend des 24. Mai wurde ein Bergsteiger als vermisst gemeldet, nachdem er nach Einbruch der Dunkelheit nicht wie geplant von einer Bergtour zurückgekehrt war. Gegen 22:00 Uhr wurden daraufhin die Einsatzkräfte alarmiert. Das Fahrzeug des Vermissten konnte am Ausgangspunkt der Tour geortet werden.

 

Ein Zeuge lieferte einen entscheidenden Hinweis: Der Abgängige hatte ihm gegenüber angegeben, in den Bereich der sogenannten Scharerkögeln (Sulzkogel/Arikogel) aufsteigen zu wollen, dadurch konnte das Suchgebiet gezielt eingegrenzt werden.

 

Der Standort des Verunfallten konnte anschließend durch den Einsatz der Drohne der Bergrettung Ebensee und der Feuerwehr Roith im Steilgelände unterhalb des Sulzkogels präzise lokalisiert werden.


Ein Suchtrupp stieg noch in der Nacht zum Sulzkogel auf und näherte sich dem vermuteten Fundort. Aufgrund des extrem steilen und schwierigen Geländes war ein sicheres Weiterkommen bei Dunkelheit nicht möglich. Die Mannschaft konnte weder Sicht-noch Hörkontakt zur vermissten Person herstellen und kehrte um 04:10 Uhr zum Stützpunkt zurück. Der Einsatz wurde vorübergehend unterbrochen.

 

Ab 05:00 Uhr wurde die Suche mit Tagesanbruch wieder aufgenommen. Um 05:40 Uhr erfolgte ein Erkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber „Libelle“, um den Fundort bei Tageslicht aus der Luft in Augenschein zu nehmen. Der Vermisste konnte dabei gesichtet werden. In weiterer Folge konnte der Verunglückte trotz schwieriger Bedingungen vom Polizeihubschrauber Libelle und einem Beamten der AEG Gmunden mittels Bergesack am variablen Tau geborgen und in sicheres Gelände gebracht werden.

Nach aktuellem Erkenntnisstand dürfte der Bergsteiger in ausgesetztem, erdigem Gelände ausgerutscht und etwa 40 Meter über eine Steilwand abgestürzt sein. Trotz des raschen und koordinierten Einsatzes konnte er leider nur noch tot aufgefunden werden.

Der Einsatz endete am 25. Mai gegen 10:00 Uhr.

 

Insgesamt standen 19 Bergretter, 3 Suchhunde der Bergrettung Oberösterreich, zwei Polizeistreifen und zwei Beamte Alpinpolizei sowie drei Mitglieder der Feuerwehr Roith im Einsatz. Letztere bildeten gemeinsam mit der Bergrettung Ebensee das Drohnenteam, das maßgeblich zur Lokalisierung beitrug.

 

Für die Luftunterstützung war der Polizeihubschrauber „Libelle“ im Einsatz.

 

Die Einsatzkräfte sind in Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen und sprechen ihnen ihr aufrichtiges Mitgefühl aus.

‍ 

 

Bericht: Bergrettung Ebensee


Kommentar schreiben

Kommentare: 0